Der 1829 geborene Historienmaler Paul Ritter stammt ebenfalls aus einer Handwerkerfamilie und hatte mit vier Jahren sein Gehör verloren. Nach dem Besuch der wenige Jahre zuvor eingerichteten Taubstummenschule, ging er bei Carl Alexander Heideloff in die Lehre und arbeitete anschließend als Maler, Radierer und Stecher.
Deutschlandweit berühmt wurde Paul Ritter, seit 1889 königlicher Professor, durch seine Nürnberger Historiengemälde, die Detailgenauigkeit mit authentisch anmutendem Milieu verbinden. Ritter starb hochgeehrt im Jahr 1907.
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Das Altarbild der „Segnende Christus“, das Paul Ritter für die Kapelle der 1905 eröffneten Kreistaubstummenanstalt Mittelfranken in der Peyerstraße gemalt hatte, ist eines einer letzten Werke.
Im Bildhintergrund des "Segnenden Christus" ist die Taubstummenanstalt abgebildet, die gerade ein Lehrer mit seinen Schülern betritt.
(Fotografie 1999)
Die Fotografie zeigt Paul Ritter in seinem Atelier am Vestnertorgraben 37. Der Künstler sitzt vor einem seiner erfolgreichsten Gemälde, dem „Schönen Brunnen in Nürnberg“, umgeben von weiteren Gemälden und historischen Requisiten.
Statt einer Klingel hatte der taubstumme Maler eine kunstvolle Mechanik installiert, durch die ein Stein ausgelöst wurde, dessen Erschütterung Ritter spürte und die für ihn die Ankunft eines Besuchers ankündigte.
(Fotografie um 1900)