Logo des Forums Nürnberger Werkstätten

Die Gründung der Lebenshilfe

Bis in die fünfziger Jahre hinein gab es in Nürnberg keine Einrichtungen für geistig behinderte Kinder und Jugendliche. In der ersten Nachkriegszeit stellte sich das Problem kaum, da viele der geistig Behinderte im Nationalsozialismus ermordet worden waren. Und noch immer wirkte wohl die zwölfjährige Indoktrination nach, dass geistig Behinderte „lebensunwertes Leben“ und keiner Förderung Wert seien. Die Behinderten lebten daher ausschließlich im Privatbereich der Familie oder in Heimen und Anstalten.

Erst  1953 richtete die Stadt Nürnberg wieder die erste Sammelsonderklasse für geistig behinderte Kinder ein und seit 1959 nahm die städtische Schwerbeschädigten-Werkstatt geistig behinderte Jungendliche auf.

Die im November 1958 in Marburg als Selbsthilfeorganisation von betroffenen Eltern gegründete Lebenshilfe wirkte wie ein Katalysator. Die in Nürnberg am 5. Dezember 1960 in der Aula des Knauerschulhauses gegründete Ortsvereinigung Nürnberg war daher bereits die 31. in ganz Deutschland. Die erste Nürnberger Mitgliederversammlung mit 160 Teilnehmern forderte eine „Verbesserung des Schicksals geistig Behinderter durch Änderung bestehender und Schaffung neuer Gesetze“ Frühförderung, Sondereinrichtungen sowie Ausbildungsmöglichkeiten und Werkstätten für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sollten geschaffen werden.

(Bei aktiviertem JavaScript öffnet sich bei Klick auf ein Bild eine Animation)

 

Das Schulhaus in der Schnieglinger Straße

Das Schulhaus in der Schnieglinger StraßeErst Ende 1953 wurde im Schulhaus Schnieglinger Straße wieder eine Sammelklasse für geistig behinderte Kinder eingerichtet. Ida Merkel, die bereits in den zwanziger Jahren das Tagesheim geleitet hatte, übernahm deren Betreuung.

(Fotografie 1950er Jahre)

 

Die ersten eigenen Fahrzeuge

Die ersten eigenen FahrzeugeDie ersten eigenen Fahrzeuge bedeuteten für die Lebenshilfe einen großen Fortschritt, ermöglichen sei doch den Kindern die nötige Mobilität und entlasteten die Eltern.

 

Dr. Helmut Niekisch, Leiter der Kinderstation

Dr. Helmut Niekisch, Leiter der KinderstationDr. Helmut Niekisch, der Leiter der Kinderstation der psychiatrischen und Nervenklinik des Städtischen Krankenhauses, fühlte sich den Problemen von geistig behinderten Kindern und deren Eltern besonders verbunden. Er engagierte sich für die Gründung einer Ortsvereinigung der Lebenshilfe Nürnberg und war bis 1964 deren Vorsitzender.

 

Der Beförderungsdienst der Lebenshilfe in Nürnberg

Der Beförderungsdienst der Lebenshilfe in NürnbergDer Beförderungsdienst ist die älteste Einrichtung der Lebenshilfe in Nürnberg. Im Oktober 1962 wurde erstmals ein Bus angemietet, um die behinderten Kinder in die „Werkstatt für berufsunreife Jugendliche“ der Stadt Nürnberg bzw in die Sammelsonderklassen zu fahren.

 

Zurück  Zurück  |  Weiter  Weiter