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Die Gründung der Neuendettelsauer Anstalten

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein blieben geistig Behinderte ihrem Schicksal überlassen. Erst seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden – zumeist abseits der großen Städte – aus kirchlicher und privater Initiative die ersten „Blöden- und Idiotenanstalten“.

1854 gründete der evangelische Pfarrer Wilhelm Löhe in dem südlich von Nürnberg gelegenen Ort Neuendettelsau eine Diakonissenanstalt, die sich auch der Fürsorge für geistig Behinderte und Epileptiker widmete. In den nächsten Jahrzehnten entstanden dann im Nürnberger Umland auch einige katholische Einrichtungen wie Gremsdorf bei Forchheim und die Regens Wagnerschen Wohltätigkeitsanstalten mit vielen Filialen in der Oberpfalz.

Mit dem Ausbau des Anstaltswesens wurde eine Lücke in der sozialen Versorgung von geistig Behinderten geschlossen. Gleichzeitig verschwanden sie mehr und mehr aus dem Alltagsleben in den Dörfern und Städten, erhielten aber erstmals Förderung und Unterstützung, die es bisher weder in den Familien noch an ihren Wohnorten gegeben hatte. Auch die Neuendettelsauer Anstalten verfügten neben der Pflegeanstalt für die Schwerstbehinderten über eine Hilfsschule und verschiedene Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Diakonissen-Anstalt im Jahr 1906

Diakonissen-Anstalt im Jahr 1906Kolorierte Gesamtansicht der Diakonissen-Anstalt aus dem Jahr 1906. Aus der 1855 errichteten „Anstalt für Blöde und Schwachsinnige“ mit 17 Pfleglingen entwickelte sich in den nächsten fünfzig Jahren ein Netz von Anstalten mit über 1000 Betten.

Nicht nur in Neuendettelsau entstanden Erweiterungsbauten, sondern auch in Polsingen, Bruckberg und Himmelkron wurden alte Schlösser angekauft und umgebaut.

 

Bewohnerinnen der Neuendettelsauer Pflegeanstalt

Bewohnerinnen der Neuendettelsauer PflegeanstaltBewohnerinnen der Neuendettelsauer Pflegeanstalt I für Frauen in Anstaltskleidung.

(Fotografie 1928)

 

Beschäftigungstherapie für Kinder und Jugendliche

Beschäftigungstherapie für Kinder und JugendlicheBeschäftigungstherapie für Kinder und Jugendliche im Heilerziehungsheim Neuendettelsau.

(Fotografie nach 1945)

 

Im Haus Heimat in der Filiale Polsingen

Im Haus Heimat in der Filiale PolsingenJugendliche und Männer bei der Bearbeitung von Lederstreifen im Haus Heimat in der Filiale Polsingen.

(Fotografiert um 1950)

 

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